Warum kandidieren Sie für den Pfarrgemeinderat?

Was bewegt Menschen dazu, sich im Pfarrgemeinderat zu engagieren? Wie erleben sie das Miteinander in den Gremien vor Ort und wie klappt die Abstimmung mit den Hauptamtlichen? Diese Fragen bewegt Männer und Frauen dieser Tage, entweder, weil sie die ablaufende Wahlperiode Revue passieren lassen oder weil sie sich zum ersten Mal überlegen, im Februar für den Pfarrgemeinderat zu kandidieren. In unserer Serie wollen wir Pfarrgemeinderäte zu Wort kommen lassen und uns ihre Erfahrungen, Eindrücke und ihre Motivation für kirchliches Engagement schildern lassen.

 

Evelyn Müller-Deindl und Sylvia Eggl

aus der Pfarrei Isarhofen

                                                         

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Wir heißen Evelyn Müller-Deindl und Sylvia Eggl und sind seit fast vier Jahren gemeinsam Pfarrgemeinderatsvorsitzende in der Pfarrei Isarhofen. Wir sind 38 bzw. 40 Jahre alt und unsere kirchliche Laufbahn begannen wir als Ministrantinnen. Früher waren wir in der Landjugend engagiert und beide sind wir seit über 20 Jahren als Lektorinnen aktiv.

Geprägt durch unsere Eltern, entwickelte sich bei uns der Glaube und der Bezug zur Kirche. Beides ist für uns auch heute nicht wegzudenken, weshalb wir uns gerne bereit erklärten, für den Pfarrgemeinderat zu kandidieren, damit wir uns so verstärkt in unserer Pfarrgemeinde einbringen können.

Wir gehören diesem Gremium nun schon seit zwei bzw. drei Wahlperioden an. Als unser damaliger PGR-Vorsitzender seine Tätigkeit mit Ablauf der letzten Wahlperiode beendete, stellte sich in der konstituierenden Sitzung die Frage nach dem Nachfolger. Nach langem Für und Wider und viel bestärkendem Zuspruch durch unseren Pfarrer, unsere Kirchenpflegerin und die anderen neugewählten PGR-Mitglieder haben wir uns letztlich dazu entschlossen, das Amt der PGR-Vorsitzenden gemeinsam und gleichberechtigt auszuüben. Die anfallenden Aufgaben und Termine (z. B. Sitzungen für PGR, Pfarrverband, Dekanat, Kirchenverwaltung, Organisatorisches etc.) teilen wir zwischen uns auf, manches können und müssen wir aber auch gemeinsam wahrnehmen. Durch diese Aufteilung und den starken Rückhalt unserer Ehemänner und Familien ist es uns möglich, den Spagat zwischen Ehrenamt, Beruf und Familie zu schaffen.

Trotz kleiner Anlaufschwierigkeiten bereitet uns unsere Aufgabe viel Freude, weshalb wir auch bei den nächsten PGR-Wahlen im Februar 2018 wieder kandidieren werden. Abschließend möchten wir an alle in unserer Pfarrgemeinde appellieren, die ebenfalls Interesse an einem solchen Ehrenamt haben, sich von der Vielfältigkeit der  Aufgaben nicht abschrecken zu lassen und den Mut zu fassen, sich aktiv in die Pfarrgemeinde einzubringen. Vielleicht auch als Tandem - so wie wir.

(Foto und Text: privat)

 

 

Juliane Kinateder und Peter  Freudenstein aus der Pfarrei Passau-Hacklberg

Stefanie Hintermayer von der Pressestelle der Diözese hat nachgefragt, welche Motivation hinter der Kandidatur zur Pfarrgemeinderatswahl steht.

 

 

Eingebettetes Element

 

 

Alexandra Fischerauer aus der Pfarrei Pörndorf                

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Mein Engagement im Pfarrgemeinderat hat zum Teil sehr persönliche Gründe. Während meiner Sinnsuche nach einem schweren Schicksalsschlag fragte mich der damalige Vorsitzende, ob ich mir nicht vorstellen könnte, im Pfarrgemeinderat mitzuarbeiten. Und das konnte ich sehr gut.

Bereits im Lauf der ersten Periode, aber auch in den beiden folgenden als Vorsitzende, erlebte ich die zusätzliche Arbeit dort weniger als Belastung, sondern vielmehr als Bereicherung. In den vergangenen zwölf Jahren lernte ich dadurch - nicht nur innerhalb der Pfarrei - viele interessante Menschen kennen, die zu Freunden wurden und es auch heute noch sind, obwohl sie nicht mehr aktiv mitwirken. In besonderer  Erinnerung bleiben mir neben all dem, das wir fortgeführt und gemeinsam neu auf die Beine gestellt haben, vor allem die Einkehrtage, die wir miteinander verbracht haben. Denn dort standen wir selbst und unser Glaube im Mittelpunkt.

Man konnte sich Zeit nehmen, über den Glauben zu sprechen und Meinungen auszutauschen. Im Alltag bleibt dafür oft zu wenig Zeit. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass dieses Gremium vor Ort weiterhin bestehen bleibt. Ich befürchte, dass sich ohne Pfarrgemeinderäte nur noch wenige Personen wirklich zuständig fühlen würden, jeder würde sich hinter dem anderen verstecken. Für unser Gremium vor Ort wünsche ich mir mehr Zeit, um über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich zu engagieren, weil es einen sowohl menschlich wie auch spirituell unwahrscheinlich weiter bringt.

(Foto: privat, Text: Gemeinde creativ)                                                                                                                                                                                                                                                                            

 

 

Irmengard Eichlseder aus der Pfarrei Tettenweis

                                     
            

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Meine Bereitschaft zum Engagement im Pfarrgemeinderat kommt aus der Überzeugung, dass ich nicht nur immer von anderen erwarten kann, dass etwas getan wird, oder dass etwas verändert wird, sondern dass ich mit eigenen Gedanken, mit meiner Bereitschaft, meine Zeit einzubringen, für Andere etwas bewegen kann im pfarrlichen Zusammenleben. Ich bringe mich auch ehrenamtlich ein als Vorbild für meine Kinder. Sie erleben in der Familie mit, dass man mit einem Ehrenamt Freude zurückgewinnt, dass man mit gutem Zeitmanagement auch Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut bringen kann, dass ein Ehrenamt den geistigen Horizont erweitert und ein großes Maß an Toleranz erfordert.

Die Zusammenarbeit im Pfarrgemeinderat war immer hochinteressant und spannend, da es in den einzelnen Wahlperioden immer galt, mit neuen Mitgliedern verschiedenster Interessen einen Konsens zu bilden und zusammenzuarbeiten. Aber da alle ihr Amt aus dem Glauben heraus ausübten, einte dieser Glaube sehr rasch und es verwunderte mich immer wieder, wie harmonisch das Miteinander trotz verschiedener Altersstufen und der einzelnen Interessen gelang.

In Erinnerung bleiben zuerst alle Feste, Veranstaltungen, die man miteinander organisiert hat. Besonders stolz waren wir immer, wenn wir etwas Neues in der Pfarrei ins Leben gerufen haben, wie z. B. die Agape am Gründonnerstag, einen musikalischen Frühschoppen nach dem Sontagsgottesdienst, das Weinfest zum Erntedank oder das Adventssingen. Ein weiteres Beispiel ist der Kreuzweg in der Fastenzeit: Nach bangem Warten, ob auch Leute kommen, haben sich viele Pfarrangehörige beteiligt und dann kam auch noch die Aufforderung, diesen nächstes Jahr wieder zu gestalten.

In Erinnerung bleiben aus dieser Zeit auch die vielen Gespräche innerhalb des Gremiums und mit den Hauptamtlichen, sowie die Gespräche, die sich bei Geburtstagsgratulationen auch mit bis dahin unbekannten Menschen ergaben.

Für die Zukunft der Kirche wünsche ich mir weiterhin viele Menschen, die sich für dieses Ehrenamt im Pfarrgemeinderat zur Verfügung stellen und dabei aus dem Glauben heraus ihre Kirche mitgestalten und prägen wollen. Je unterschiedlicher sich die Gremien zusammensetzen, umso echter ist der Pfarrgemeinderat auch ein Abbild der Pfarrei.

(Foto und Text: privat)

 

 

Gerda Stöfl aus der Pfarrei Kößlarn

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Ich engagiere mich im PGR, weil ich überzeugte Katholikin bin. Deswegen bin ich seit fast 20 Jahren im PGR, die letzten drei Jahre davon gemeinsam mit Dr. Ludger Drost und Raymund Vogl-Hainthaler als Vorsitzende. Für mich gehört der sonntägliche Gottesdienst selbstverständlich zum Ablauf der Woche, ebenso die kirchlichen Feste im Jahreskreislauf. Bei uns in Kößlarn werden noch viele Traditionen wie Sebastiani- und Palmprozession sowie Kräuterweihe und Erntedankfest aufrecht erhalten. Auch hier helfe ich gerne mit, Palmbuschen und Blumenkränze zu binden und die Kinder für den Erntedankumzug einzukleiden. Ich möchte damit den Glauben und die damit verbundenen Traditionen weitergeben. Mir ist es wichtig, dass der Glaube auch für die nächste Generation sichtbar bleibt.

Die Zusammenarbeit zwiwchen den PGR-Mitgliedern sowie unserem Pfarrer empfinde ich als sehr angenehm und kooperativ, denn die Ideen und Vorschläge jedes einzelnen werden ernstgenommen und wir haben viele schöne Gottesdienste (Ausschuss Ehe und Familie) gestaltet und viele kirchliche Feste (Erntedank, Pfarrfeste) gefeiert.

Mit dem Ruhestand unseres Pfarrers gehören wir zum Pfarrverband Rotthalmünster. Ich hoffe, dass die Gemeinschaft in unserer Pfarrei erhalten bleibt und dem neuen Pfarrer genügend Zeit für die Seelsorge bleibt. Für die Zukunft wünsche ich mir außerdem, dass sich bei der nächsten Wahl wieder viele engagierte Männer und Frauen zur Verfügung stellen, die unsere Pfarrei lebendig gestalten.

(Foto und Text: privat)

 

 

Luise Hell aus der Pfarrei Altötting

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Warum engagieren Sie sich im PGR?

Vor knapp 20 Jahren wurde ich gefragt, ob ich kandidieren möchte und ich habe ganz unbedarft "ja" gesagt, ohne damit zu rechnen, gewählt zu werden. Seither fühle ich mich in diesem Gremium beheimatet, nicht zuletzt, da mich einige erfahrene Mitglieder in der Anfgangszeit "an die Hand genommen haben" und ich mich jetzt, seit ich vor rund zwölf Jahren den Vorsitz übernommen habe, auch in gewisser Weise für die PGR-Arbeit in unserer Pfarrei verantwortlich fühle.

Wie erleben Sie die (Zusammen)Arbeit im Pfarrgemeinderat?

In den verschiedenen  Ausschüssen kann sich jeder nach Interesse oder Begabung engagieren, und somit macht die Mitarbeit viel Freude. Mit Bedauern habe ich immer zur Kenntnis genommen, wenn sich bei den Wahlen das Gremium neu formiert hat und gewohnte Gesichter und Charaktere, gewollt oder ungewollt, ausgeschieden sind. Andererseits habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dass dies auch Beleben und neue Aktivitäten hervorbringen kann.

Was bleibt Ihnen aus der Zeit im Pfarrgemeinderat in besonderer Erinnerung?

Der Spruch "gemeinsam sind wir stark" fällt mir spontan ein. Die Jahre sind schnell verflogen und wir haben nicht nur das Kirchenjahr in bewährter Weise mit unserer Arbeit begleitet, sondern auch viel Neues zugelassen und ausprobiert. Mal mit mehr, aber auch mal mit weniger Erfolg, entscheidend war immer, dass das Gremium zueinander steht und von den Hauptamtlichen entsprechende Unterstützung erfährt. Persönlich haben sich in dieser Zeit sehr nette  Bekanntschaften bis hin zu Freundschaften entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Pfarrgemeinderates und für die Zukunft der Kirche?

Es würde mich freuen, wenn die Größe in den Pfarrgemeinderäten überschaubar bleiben und somit jeder Pfarrei der Pfarrgemeinderat erhalten bleiben würde. Dass die Zukunft auch bei uns in größeren Einheiten, sprich großen Pfarrverbänden (mit regelmäßigen Pfarrverbandskonferenzen) liegen wird, lässt sich sicher nicht vermeiden, aber der persönliche Kontakt erleichtert die Arbeit. In einem kleinen Kreis um Mithilfe zu bitten, ist effizienter, als an die Mitarbeiter eines großen Gremiums per Mail eine Bitte zu richten.

Unserer Kirche wünsche ich viele gute Seelsorger. Wenn ein guter menschlicher Kontakt und die Anerkennung das Miteinander zu Ehrenamtlichen prägt, so engagieren sich Jugendliche, Frauen und Männer gerne in unserer Kirche.

Warum sollen sich andere auch in kirchlichen Gremien engagieren?

"Im Weinberg des Herrn braucht es viele Arbeiter, bittet den Herrn der Ernte Arbeiter in seinen Weinberg zu senden." Gemeinschaft macht Freunde und die Arbeit überfordert niemanden, wenn sie auf mehrere Schultern verteilt wird. Jeder kann sich nach seiner Begabung und zeitlichen Möglichkeit einbringen, um unseren Glauben lebendig zu halten und unsere Kirche wachsen zu lassen.

(Foto: privat, Interview: Passauer Bistumsblatt)

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