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Stellungnahme des Vorsitzenden

23.05.2025

Mit großem Unverständnis mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass unsere Bischöfe in einem gemeinsamen Schreiben erneut erklärt haben, weder am Synodalen Ausschuss noch an einem künftigen Synodalen Rat mitzuwirken. Diese Nachricht hat uns zum Beginn der ZdK-Vollversammlung überrascht. Wir halten diesen Schritt für einen weitergehenden Rückzug aus dem gemeinsamen zentralen Reformprozess der Kirche in Deutschland. Diese Absagen der vier Bischöfe sind aus unserer Sicht fatal, denn in dem synodalen Ausschuss hat sich die Kirche in Deutschland im Hören auf das Evangelium und aufeinander auf einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft gemacht.

 Als gewählte Vorsitzende der Laienräte der (Erz-)Diözesen Köln, Regensburg, Eichstätt und Passau möchten wir drei zentrale Aspekte betonen:

1. Synodalität ist kirchlich geboten – auch auf nationaler Ebene

Die Absage an den Synodalen Rat wird teils damit begründet, dieser widerspreche kirchlicher Ordnung. Dabei verweist das Abschlussdokument der Bischofssynode 2024, das Papst Franziskus als Teil des kirchlichen Lehramts anerkannt hat, klar auf die Notwendigkeit synodaler Gremien auf allen Ebenen:

„Eine synodale Kirche basiert auf der Existenz, Effizienz und effektiven Vitalität dieser partizipativen Gremien […] Wir bestehen darauf, dass sie verbindlich gemacht werden, […] und dass sie ihre Rolle voll und ganz […] spielen, die ihren unterschiedlichen lokalen Kontexten entspricht“ (Nr. 104).

Darüber hinaus empfiehlt das Dokument ausdrücklich die regelmäßige Abhaltung von kirchlichen Versammlungen auf allen Ebenen (vgl. Nr. 107).

2. Konstruktive Mitgestaltung statt pauschaler Rückzug

Derzeit gibt es den „Synodalen Ausschuss“. Dieser wurde von der Synodalversammlung des „Synodalen Weges“ beauftragt, die Struktur, Aufgaben und Satzung eines möglichen „Synodalen Rates“ zu erarbeiten. Die Mitwirkung in diesem „Synodalen Ausschuss“ steht allen Bischöfen offen. Wer grundsätzliche Bedenken hat, sollte diese in den Gestaltungsprozess einbringen und nicht den Gesprächen fernbleiben. Eine konstruktive Mitgestaltung wäre dem synodalen Geist der Weltsynode, auf den sich die Verfasser des Briefes immer wieder beziehen, weit angemessener als ein pauschaler Rückzug.

3. Der Synodale Rat bedroht nicht die Autorität der Bischöfe

Ein zentrales Argument gegen den Synodalen Rat lautet, er stelle die bischöfliche Autorität infrage. Diese Sorge ist unbegründet: Schon für den Synodalen Weg galt, und entsprechend wird es auch beim Synodalen Rat sein:

„Beschlüsse der Synodalversammlung entfalten von sich aus keine Rechtswirkung. Die Vollmacht der Bischofskonferenz und der einzelnen Diözesanbischöfe, im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit Rechtsnormen zu erlassen und ihr Lehramt auszuüben, bleibt unberührt“ (Satzung des Synodalen Weges, Art. 11 Abs. 5).

Auch der Synodale Rat wird ein beratendes Gremium sein – ein Ort des gemeinsamen geistlichen Ringens, nicht der Machtausübung. Die Beratungen sollen zu Entscheidungen führen, die gemeinsam getroffen werden. Partizipation und Transparenz werden so verwirklicht, wie die Weltsynode es fordert. Bischöfe können nicht überstimmt werden. Die Rechte der Bischofskonferenz bleiben erhalten, ebenso die eines jeden (Erz-)Bischofs in seiner (Erz-)Diözese.

Unser gemeinsamer Ausblick: Dialog statt Distanz

Als die vier gewählten Vertretungen der Gläubigen in unseren Diözesen stehen wir für eine Kirche, die sich synodal weiterentwickelt – im Vertrauen darauf, dass der Heilige Geist durch gemeinsames Hören und verantwortliches Handeln wirkt. Deshalb bedauern wir die Absage unserer Diözesanbischöfe an die Mitwirkung im Synodalen Ausschuss und zukünftigen Synodalen Rat nicht nur, sondern nehmen sie zum Anlass, erneut das Gespräch zu suchen.

Wir laden sie ein, mit uns in einen offenen, ehrlichen Austausch zu treten – über die Zukunft synodaler Strukturen in den Diözesen, aber auch in ganz Deutschland, über das Verhältnis von Leitung und Mitverantwortung und über die gemeinsame Sendung der Kirche in unserer Zeit. Synodalität bedeutet nicht den Verlust von Überzeugungen, sondern das gemeinsame Ringen um Wahrheit und Vertrauen. Nur gemeinsam – im Hören auf das Evangelium und aufeinander – wird die Kirche in Deutschland und auch in unseren vier Bistümern ihren Weg in die Zukunft finden.

Paderborn, 23.5.2025, für die Diözesanräte

Tim Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln

Martha Bauer, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg

Christian Gärtner, Vorsitzender des Diözesanrats im Bistum Eichstätt

Markus Biber, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Passau



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